Wie gut ist Naturkosmetik wirklich?

9
Mar 2022
Von
Michael
Lesezeit
3
Min

Naturkosmetik beinhaltet dem Namen nach ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe. Aber was heißt natürlich genau? Gibt es also überhaupt einen Unterschied zwischen Naturkosmetik und konventioneller Kosmetik? Und bedeutet Naturkosmetik auch automatisch “besser für die Haut”? Wenn man sich all diese Fragen stellt, wird schnell klar, dass das Thema nach eine differenzierte Betrachtung braucht.

Wie gut ist Naturkosmetik wirklich?

Naturkosmetik beinhaltet dem Namen nach ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe. Aber was heißt natürlich genau? Sind nicht auch die chemischen Elemente, aus denen alles besteht, am Ende auch natürlich, weil sie ihren Ursprung in der Natur haben? Gibt es also überhaupt einen Unterschied zwischen Naturkosmetik und konventioneller Kosmetik? Und bedeutet Naturkosmetik auch automatisch “besser für die Haut”? Wenn man sich all diese Fragen stellt, wird schnell klar, dass das Thema nach eine differenzierte Betrachtung braucht. 


Ist Naturkosmetik immer wirkungsvoll?

Naturkosmetik-Produkte enthalten häufig, abgesehen von den Basis-Inhaltsstoffen, ausschließlich Pflanzenextrakte für einen möglichst hohen Naturanteil in der Formulierung. Vielen Pflanzenextrakten werden gerade in der Volksheilkunde auch einige Wirkungen zugeschrieben, die jedoch insbesondere für die kosmetische Zwecke selten durch empirische Studien gestützt sind. Meist sind die Grundlagen vom Anbieter selbst beauftragte  Wirksamkeitsstudien. Wirkstoffe, die auf Basis natürlicher Rohstoffe weitersynthetisiert werden, gelten dagegen nicht mehr als Naturstoffe. Entsprechende Zertifizierungen lassen nur direkte Extrakte, Öle etc. zu. Ein Wirkstoff, der beispielsweise aus Getreidemaische in Bio-Qualität durch weitere Syntheseschritte verändert wird, ist nach den aktuellen Anforderungen nicht mehr Naturkosmetik-konform. Ein wesentlicher Grund, warum in Naturkosmetik viele gute Wirkstoffe mit guter und objektiver Studienlage fehlen.

Ist Naturkosmetik immer vegan?

Naturkosmetik bedeutet nicht gleich vegan, da tierische Erzeugnisse (die von Tieren erzeugt werden, nicht Teil der Tiere sind und nicht deren Tod verursachen), wie zum Beispiel Bienenwachs, zum Einsatz kommen dürfen.

Häufig setzen Marken hier auch auf das Unwissen von Verbraucher*innen und lassen bewusst Spielraum zur Interpretation. Ähnlich verhält es sich mit der Abgrenzung der Begriffe ‘vegan’ und ‘animal-friendly’. Auch Marken, die mit dem Slogan “animal-friendly” werben, sind nicht zwingend vegan, da dennoch die sogenannten Stoffe tierischen Ursprungs enthalten sein können.

Ist Naturkosmetik immer nachhaltiger?

Die Begriffe Naturkosmetik, vegane Kosmetik und nachhaltige Kosmetik klingen aus Verbrauchersicht auf den ersten Blick sehr verwandt – und diesen Gleichklang nutzen Unternehmen gerne aus. So wirken in Holzoptik folierte oder bedruckte Verpackungen auf den ersten Blick doch gleich umweltfreundlicher und nachhaltiger, auch wenn sich darin in Wirklichkeit sehr häufig Einwegplastik steckt. De facto sagen Naturkosmetik-Zertifizierungen wie COSMOS und NATRUE höchstens etwas über die Nachhaltigkeit der Inhaltsstoffe und deren Gewinnung (z. B. Artenschutz) aus, nicht aber über die Nachhaltigkeit der Verpackung oder des Unternehmens.

Ist Naturkosmetik immer verträglicher?

Und der wichtigste Punkt im Bezug auf Naturkosmetik: Naturkosmetik ist nicht gleichzusetzen mit mild bzw. reizarm für die Haut. Aufgrund der sehr strengen Auflagen bei der Zertifikatsvergaben dürfen zum Beispiel sogar wissenschaftlich nachgewiesene, wirksame synthetische Inhaltsstoffe nicht verwendet werden. Kritische Substanzen und Allergene wie reizende Konservierungsmittel (z. B. Alkohol oder Sodium Benzoate aber auch Duftstoffe und ätherische Öle) sind dagegen immer erlaubt. Auch die in Naturkosmetik häufig eingesetzten Pflanzenextrakte werden meist mittels Alkohol oder Spiritus (z. B. Alcohol, Ethanol, Alcohol Denat) extrahiert. Und gerade Alkohol wirkt jedoch sehr hautreizend, entfettend und greift die natürliche Hautschutzbarriere an.

Wann dürfen Kosmetikmarken Produkte als natürlich ausloben?

Der Begriff Naturkosmetik ist zwar nicht geschützt, aber es gibt einige Zertifizierungen, die Kosmetikhersteller erwerben können und die Kund*innen zur Orientierung und als Gütesiegel dienen. Die wohl bekanntesten Zertifikate sind der NATRUE- und der COSMOS-Standard. Das bedeutet, dass Produkte hierfür einen bestimmten Mindestanteil an Naturstoffen und auch Bio-Rohstoffen in den Inhaltsstoffen erfüllen müssen. 

Naturstoffe sind Substanzen pflanzlichen, anorganisch-mineralischen oder sogar auch tierischen Ursprungs. Zur Gewinnung dieser Stoffe sind nur bestimmte physikalische oder chemische Verfahren zugelassen (z. B. Extraktion, Hydrierung, Dehydrierung).


Zusammenfassend lässt sich also sagen: Naturkosmetik heißt nicht gleich automatisch verträglich, nachhaltig oder wirksam. Und umgekehrt gilt aber auch für konventionelle Kosmetik nicht, dass hier nur unverträgliche oder nicht nachhaltige Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen. 


Egal ob Naturkosmetik oder konventionelle Kosmetik: Wichtig ist, zu wissen, was man an und vor allem unter seine Haut lässt.

Eine Marke, die sich diese Aufklärung über Nachhaltigkeit, Herkunft und Wirksamkeit ihrer Produkte zur Aufgabe gemacht hat, ist JUNGLÜCK. Das Münchner Kosmetik-Start-up bietet auf seiner Webseite und in den sozialen Netzwerken ganz gezielte Transparenz über Inhaltsstoffe, Wirkstoffe und Hautpflege im Allgemeinen. Mit einer Mischung aus allen Welten – natürlicher, wirkstoffbasierter und konventioneller Kosmetik – setzt das Unternehmen bei den verwendeten, überwiegend Naturkosmetik-konformen Inhaltsstoffen bewusst auf Wirkstoffe mit guter wissenschaftlicher Studienlage. Dazu gehören Retinol, Niacinamid und Glycolsäure.

Weiterer Pluspunkt: Die Produkte von JUNGLÜCK sind erst kürzlich von PETA nicht nur als tierversuchsfrei, sondern auch ganz offiziell als rein vegan zertifiziert worden. Aber auch zum Thema Nachhaltigkeit beweist JUNGLÜCK, dass wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltige Produkte sich durchaus vereinen lassen. Alle Produkte kommen in nachhaltigen, dekorativen Braunglasflaschen, die langfristig in den Kreislauf zurückgeführt werden sollen. Das Unternehmen engagiert sich ganz bewusst für den Klimaschutz und leistet mit Spendenaktionen und Aufklärung seinen Beitrag “for a better tomorrow”.



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