Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag

8
Aug 2022
Von
Julia Fischer
Lesezeit
5
Min

Die Auswirkungen unseres Verhaltens mögen vielleicht auf den ersten Blick gering erscheinen, aber zusammen können wir die Welt verändern. Wenn jede*r darauf wartet, dass andere den ersten Schritt tun, verlieren wir wertvolle Zeit, die wir nicht mehr haben. Wichtige Veränderungen in der Geschichte haben meistens mit kleinen Veränderungen bei ganz gewöhnlichen Menschen begonnen. Wenn wir nachhaltiger leben, erkennen vielleicht auch andere Menschen, dass das keine Verringerung an Lebensqualität bedeutet. Im Gegenteil: Ein nachhaltiger Lebensstil bringt nicht nur der Natur und Umwelt etwas, sondern auch uns selbst. Wir leben gesünder und werden aufmerksamer gegenüber uns selbst und unserer Umgebung. Gleichzeitig ebnen wir durch das Vorleben eines nachhaltigen Lebensstils den Weg für politische Beschlüsse in eine nachhaltigere Zukunft.

Die Erde darf sich nicht mehr als 1,5 Grad Celsius erwärmen.
Startups for Tomorrow beim Klimastreik

Kein Grad Weiter

Auf der Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015 wurde beschlossen, die globale Durchschnittstemperatur bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts nicht mehr als zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau steigen zu lassen. Das wäre aber schon zu viel. Eine durchschnittliche Erwärmung um zwei Grad hätte dramatische Folgen für das Erdsystem: Sogenannte Kippelemente könnten ausgelöst werden, die zu einem noch viel stärkeren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur führen würden. Dann wären die Folgen der schon eingetretenen Klimakrise nicht mehr zu beherrschen. Deshalb plädieren viele Fachleute für eine Begrenzung auf 1,5 Grad. Noch wäre es möglich, dieses Ziel zu erreichen, besagt der aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC.

Was jede:r Einzelne tun kann:

In Deutschland verursacht jede Person pro Jahr im Schnitt 8,4 Tonnen CO2 – eine Tonne mehr als der EU-Durchschnitt. Damit produzieren Menschen in Deutschland im Durchschnitt immer noch mehr Emissionen als zum Beispiel die Menschen in China, Indien oder dem Rest von Europa! Spitzenreiter weltweit sind die Menschen in Saudi-Arabien – mit 17,4 Tonnen stoßen sie mehr als das Doppelte der Deutschen aus.

Damit der Klimawandel gestoppt werden kann, gibt es im Alltag mehrere Möglichkeiten klimafreundlicher zu leben. Das erste Beispiel ist daher der Verkehr. Unsere PKW verursachen rund 60 Prozent der gesamten CO2-Emissionen vom Straßenverkehrs in Europa. Umweltschonender als mit Verbrenner-Motoren von A nach B zu kommen, wäre zu Fuß, mit dem Fahrrad oder E-Bike, mit der Bahn oder unter den richtigen Umständen auch schon mit dem E-Auto.

Wie kann ich Lebensmittel klimafreundlich kaufen?

Ein anderer Klimakiller sind die Lebensmittel. Sowohl bei der Produktion als auch beim Transport oder der Verpackung – überall fallen Emissionen an, Wasser und andere Ressourcen werden verbraucht. Die Landwirtschaft verursacht rund 14 Prozent aller Emissionen weltweit.

Obst und Gemüse, das in Deutschland wächst, muss nicht so weit transportiert werden und spart somit Ressourcen und verursacht weniger Emissionen. Ganz konkretes Beispiel: Ein Kürbis, der regional angebaut wurde, hat nur ein Drittel so viel CO2 verursacht wie eine Avocado aus Südamerika. Besonders Tierprodukte sind nicht gut für das Klima, weil sie viele Ressourcen verbrauchen und im Fall von Milchprodukten oder Wurst zum Beispiel verarbeitet werden. Die gute Nachricht: Wir können sehr einfach klimabewusst und gesund leben – mehr Gemüse, weniger Fleisch und dazu saisonal und regional.

Wie kann ich generell klimafreundlich einkaufen?

Der dritte Bereich, den wir im Alltag beeinflussen können, ist der Konsum. Eine Jeans legt unter Umständen fast 50.000 Kilometer zurück, bis sie dann im Laden verkauft wird. Zu dieser CO2-Bilanz kommen noch andere Klimaschäden wie Wasserverbrauch in der Produktion oder auch Wasserverschmutzung durch Transport, Herstellung und zu frühes Wegschmeißen. Wie wir unseren Konsum steuern ist hier also ähnlich wichtig wie bei den Lebensmitteln.

Doch auch mit anderen Veränderungen, kannst du den Planeten schonen. So können wir alle ganz einfach Ressourcen sparen:

🌱 Wasser sparen, z.B. duschen statt baden, Wassersparer nutzen

🌱 Auf Plastik verzichten mit natürlicher Kosmetik, plastikfreiem Reinigungsmittel und nachhaltigen Kleidungsstücken

🌱 Mehrweg statt Einweg mit Mehrwegbehältern von RECUP

🌱 kein/weniger Fleisch essen, z.B. mit Fleischersatzprodukten

🌱 regional und saisonal einkaufen, z.B. auf dem Wochenmarkt im Unverpackt Laden oder mit einer Bio-Box von etepetete

🌱 Gebrauchsgegenstände secondhand kaufen, reparieren statt wegwerfen und leihen statt kaufen

🌱 CO2-Ausstoß verringern, z.B. Fahrrad oder Öffis statt Auto, Zug statt Flugzeug

Vom Umweltbundesamt gibt es einen Co2-Rechner, mit dem man seinen eigenen CO2-Fußabdruck errechnen kann.

It's time to act: Fridays for Future unterstützen

Fridays for Future ist eine Bewegung, die sich aus dem Schulstreik der Aktivistin Greta Thunberg 2018 bildete. 2019 gingen 1,8 Millionen Menschen weltweit im Rahmen des „Klimastreiks“ auf die Straße. Jede*r von uns kann sich stark machen und gemeinsam mit hunderttausenden Klimaaktivist*innen auf die Straße gehen. So können wir zusammen ein klares Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel setzen.

Save the date: am 15. September 2023 ist Globaler Klimastreik

See you there!

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