Warum wir Plastik vermeiden sollten

15
May 2023
Von
Julia Fischer
Lesezeit
5
Min

Plastikmüll ist nunmehr überall in der Umwelt vorhanden. Gegenwärtig produzieren wir 200-mal so viel Plastik wie vor 70 Jahren und jedes Jahr gelangen 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Diese Umweltverschmutzung hat nachhaltige Folgen für die Biodiversität. Die Zunahme von Plastik in der Umwelt gefährdet die gesamte Unterwasserwelt. 693 Unterwasserarten sehen sich durch die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll unmittelbar bedroht.

Lasst uns gemeinsam weniger Plastikmüll produzieren, damit weniger Mikroplastik in die Gewässer gelangt.
Stop Plastikmüll!

Plastic is not fantastic.

Doch ist Kunststoff an sich nicht ein wunderbares, sehr vielseitig einsetzbares Material? Klar ist, dass die moderne Welt ohne die Anwesenheit von Plastik kaum vorstellbar wäre,  wenn man sich überlegt wie viele Alltagsgegenstände zum Teil aus Plastik sind. Sein Wert in Bereichen wie Medizin, Transport oder Technologie steht außer Frage. Aber anstatt dankbar für all die Vorteile zu sein, die Plastik für unser Leben bedeutet, nutzen wir Plastik mittlerweile sehr verschwenderisch. Und so wirkt die Aussage „das ist aus Plastik“ gleichbedeutend mit etwas billigem und qualitativ schlechtem, quasi einem Wegwerfartikel. Im Supermarkt mal schnell eine Plastikflasche kaufen, damit sie nach kürzester Zeit wieder im Müll landet. Dabei braucht eine Plastiktüte laut Angaben des Naturschutzbund Deutschland 450 Jahre, bis sie zerfällt. 450! Das Problem ist leider nicht so schnell vom Tisch.

Hallo Mikroplastik!

Herkömmlicher Kunststoff ist nicht biologisch abbaubar, denn kein Lebewesen (weder Mikroorganismen noch Pilze) verbraucht Plastik, oder zersetzt es wieder in natürliche chemische Elemente, um sie wieder in den natürlichen Kohlenstoffkreislauf zu integrieren, der das Leben seit Millionen von Jahren erhält.

Plastik zerfällt einfach in kleinere Partikel, ohne seine chemische Zusammensetzung zu verändern. Wenn Plastikteilchen kleiner als 5mm sind, werden sie üblicherweise als Mikroplastik bezeichnet. So können sie zwar für das menschliche Auge unsichtbar werden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie verschwinden.

Anders gesagt, all das Plastik, dass wir Menschen in der Geschichte hergestellt haben, existiert immer noch irgendwo auf dem Planeten. Darüber hinaus ist Plastik über den ganzen Planeten verteilt. Mikroplastik befindet sich in Trinkwasser, Mineralwasser, Salz und sogar in der Luft!Dass es in unseren Meeren Zuhause ist, ist eine traurige Tatsache. Und selbst in die entlegensten Orte wie die Antarktis hat es das Mikroplastik geschafft. 

Meeresverschmutzung und Artensterben

8 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in den Ozeanen. Das wäre so, als würde man jede Minute einen Müllwagen voller Plastik darin entleeren. Wenn wir so weitermachen, wird es bis 2050 mehr Plastik als Fische in den Meeren geben. Doch das ist nicht nur für alle Meerestiere eine Bedrohung. Denn wenn wir Fischen essen, landet das Plastik letztenendes auf unserem Teller.

Mindestens 700 Arten haben sich nachweislich in Plastik verheddert oder verschluckt. Wenn die Kunststoffe groß sind, wie zum Beispiel treibende Fischernetze, verfangen sich viele Tiere darin und verursachen deren Tod oder Flossenverstümmelung. Acht von zehn Tieren, die im Plastik gefangen werden, sterben am Ende. Immer mehr Arten nehmen Plastik auf. Die Grundlage der Ernährung von Meeresschildkröten zum Beispiel sind Quallen, die sie mit Plastiktüten verwechseln und am Ende fressen. Auch Wale, Fische und Vögel verwechseln Plastik mit Nahrung, was zum Tod führt. Sogar Plankton nimmt Mikroplastik auf.

Das Recycling von Plastik ist kompliziert

Das Recycling von Kunststoff ist kompliziert, es gibt viele Arten von Kunststoffen, die wirtschaftlich nicht zu recyceln sind, und andere, für die es keinen Markt gibt. Wenn Gegenstände aus Plastik recycelt werden, hat das Ergebnis meist nichts mehr mit dem Original zu tun. Stoffe, Planen, Seile, Behälter, Platten oder Kunststoff Hölzer können sehr schwer recycelt werden - eine Kreislaufwirtschaft kann so nicht entstehen, es verlängert nur die Lebensdauer des Materials ein wenig.

Heutzutage ist es (leider!) billiger und praktischer, neuen Kunststoff zu verwenden. Dabei ist es lächerlich, ein nahezu unzerstörbares Material für Einwegprodukte zu verwenden. Doch weil sie so günstig sind, dominieren Einweg-Plastikverpackungen weiterhin unseren Alltag.

Wir alle können Teil des Problems oder Teil der Lösung sein, wir müssen uns nur darüber im Klaren sein, auf welcher Seite wir stehen wollen.

Let’s fight plastic together! 

Quelle: https://de.oceancampus.eu/cours/O99/die-ozeane-und-die-plastikbedrohung

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